Lagerung und Archivierung (Erklärung)
Verfügbare Funktionalität hängt vom verwendeten System ab. Die vollständige Liste der Funktionen finden Sie auf der Produktübersichtsseite auf der Milestone Website (https://www.milestonesys.com/products/software/xprotect-comparison/).
Auf der Registerkarte Speicher können Sie Aufzeichnungen für einen ausgewählten Aufzeichnungsserver einrichten, verwalten und anzeigen.
Zur Aufzeichnung von Speicher und Archiven zeigt die horizontale Leiste die aktuelle Menge an Speicherplatz an. Sie können das Verhalten des Aufzeichnungsservers für den Fall angeben, dass Aufzeichnungsspeicher nicht mehr verfügbar sind. Dies ist vor allem wichtig, wenn Ihr System Failover-Server beinhaltet.
Bei Verwendung von Beweissicherung zeigt eine vertikale rote Linie an, welcher Speicherplatz für Aufnahmen mit Beweissicherung verwendet wird.
Wenn eine Kamera Video- oder Audiodaten aufzeichnet, werden alle ausgewählten Aufzeichnungen standardmäßig in dem für das Gerät definierten Speicher gespeichert. Jeder Speicher besteht aus einem Aufzeichnungsspeicher, der Aufzeichnungen in der Aufzeichnungs-Datenbank speichert. Ein Speicher hat keine Standardarchive; Sie können jedoch Archive erstellen.
Um zu vermeiden, dass die Aufzeichnungsdatenbank vollläuft, können Sie weitere Speichergeräte erstellen (siehe Einen neuen Speicher hinzufügen). Sie können auf jedem Speichergerät auch Archive erstellen und einen Archivierungsprozess zum Speichern von Daten auslösen (siehe Erstellen eines Archivs in einem Speicher).
Bei der Archivierung handelt es sich um die automatische Übertragung von Aufzeichnungen beispielsweise von der Aufzeichnungsdatenbank einer Kamera an einen anderen Speicherort. Das bedeutet, dass die Menge der Aufzeichnungen, die Sie speichern können, nicht auf die Größe der Aufzeichnungsdatenbank beschränkt ist. Bei der Archivierung können Sie Ihre Aufzeichnungen auch auf anderen Medien sichern.
Speicherung und Archivierung lassen sich auf jedem Aufzeichnungsserver konfigurieren.
Solange Sie archivierte Aufzeichnungen lokal oder in aufrufbaren Netzwerklaufwerken speichern, können Sie XProtect Smart Client zu ihrer Ansicht verwenden.
Wenn ein Laufwerk ausfällt und der Aufzeichnungsspeicher nicht länger verfügbar ist, wechselt der horizontale Balken auf Rot. Es ist zwar noch möglich, Live-Video in XProtect Smart Client anzuzeigen, aber die Aufzeichnung und Archivierung wird gestoppt, bis das Festplattenlaufwerk wiederhergestellt wird. Wenn Ihr System mit ausfallsicheren Aufzeichnungsservern konfiguriert wurde, können Sie festlegen, dass der Aufzeichnungsserver nicht mehr ausgeführt werden soll, damit die ausfallsicheren Server übernehmen Geben Sie an, wie das System sich verhalten soll, wenn kein Speicherplatz für Aufzeichnungen verfügbar ist.
Im Folgenden werden hauptsächlich Kameras und Video erwähnt, das Gleiche gilt jedoch auch für Lautsprecher, Mikrofone, Audio und Ton.
Milestone empfiehlt die Verwendung einer dedizierten Festplatte für die Aufzeichnung-Speicher und -Archive, um eine beeinträchtigte Leistung der Festplatte zu vermeiden. Bei der Formatierung der Festplatte muss die Einstellung Größe der Zuweisungseinheiten von 4 auf 64 Kilobyte geändert werden. Dadurch lässt sich die Aufzeichnungsleistung der Festplatte maßgeblich verbessern. Mehr Informationen und Hilfestellungen zur Größe der Zuweisungseinheiten finden Sie auf der Microsoft-Website (https://support.microsoft.com/en-us/topic/default-cluster-size-for-ntfs-fat-and-exfat-9772e6f1-e31a-00d7-e18f-73169155af95).
Wenn weniger als 5 GB Speicherplatz frei sind, werden immer die ältesten Daten in einer Datenbank automatisch archiviert (oder gelöscht, wenn kein nächstes Archiv festgelegt ist). Wenn weniger als 1 GB frei ist, werden die Daten gelöscht. Eine Datenbank erfordert 250 MB an freiem Speicherplatz. Wenn Sie diese Grenze erreichen, weil die Daten nicht schnell genug gelöscht werden, kann der Versuch, in die Datenbank zu schreiben, fehlschlagen. In diesem Fall werden keine weiteren Daten in die Datenbank geschrieben, bis Sie genügend Speicherplatz freigegeben haben. Die tatsächliche Maximalgröße Ihrer Datenbank ist die Anzahl der angegebenen Gigabyte minus 5 GB.
Für FIPS 140-2-konforme Systeme mit Exporten und archivierten Mediendatenbanken von XProtect VMS-Versionen vor 2017 R1, die mit nicht FIPS-konformen Ziffern verschlüsselt sind, ist es erforderlich, die Daten an einem Ort zu archivieren, von wo aus weiterhin auf sie zugegriffen werden kann, wenn FIPS aktiviert wurde. Detaillierte Informationen dazu, wie Sie Ihre XProtect VMS so konfigurieren, dass er im FIPS 140-2-konformen Modus läuft, s. den Abschnitt FIPS 140-2-Compliance im Leitfaden zur Sicherheitsoptimierung.
Anbinden von Geräten an einen Speicher
Sobald Sie die Speicher- und Archivierungseinstellungen für einen Aufzeichnungsserver konfiguriert haben, können Sie die Speicherung und Archivierung für einzelne Kameras oder eine Kameragruppe aktivieren. Sie können dies über die einzelnen Geräte oder über die Gerätegruppe ausführen. Siehe Anbinden eines Geräts oder eine Gruppe von Geräten an einen Speicher.
Effektive ArchivierungWenn Sie die Archivierung für eine Kamera oder eine Kameragruppe aktivieren, wird der Inhalt des Aufnahmespeichers in von Ihnen festgelegten Abständen automatisch in das erste Archiv verschoben.
Je nach Anforderungen können Sie für jeden Ihrer Speicher ein oder mehrere Archive konfigurieren. Archive lassen sich entweder lokal auf dem Computer des Aufzeichnungsservers selbst oder an einem anderen Speicherort platzieren, den das System aufrufen kann (z. B. in einem Netzwerklaufwerk).
Indem Sie Ihre Archivierung effektiv einrichten, können Sie den Speicherbedarf optimieren. Oft möchte man, dass archivierte Aufnahmen möglichst wenig Platz beanspruchen, besonders langfristig, wo man vielleicht sogar an der Bildqualität sparen kann. Auf der Registerkarte Speicher eines Aufzeichnungsservers nehmen Sie effektive Archivierungen vor, indem Sie verschiedene voneinander abhängige Einstellungen anpassen:
- Aufzeichnung der Speichererhaltung
- Aufzeichnung der Speichergröße
- Speicherzeit von Archiven
- Größe von Archiven
- Archiv-Zeitplan
- Verschlüsselung
- Bilder pro Sekunde (FPS).
Mit den Größenfeldern lässt sich die Größe des Aufzeichnungsspeichers, veranschaulicht durch den Zylinder, und seiner Archive festlegen:
Durch Einstellung der Speicherzeit und Größe für die Aufzeichnungsspeicher (veranschaulicht durch den weißen Bereich im Zylinder) können Sie festlegen, wie alt Aufzeichnungen sein müssen, bevor sie archiviert werden. In unserem dargestellten Beispiel archivieren Sie die Aufzeichnungen, wenn sie alt genug sind, um archiviert zu werden.
Die Einstellung der Speicherzeit und Größe für Archive bestimmt darüber, wie lange die Aufzeichnungen im Archiv verbleiben. Aufzeichnungen bleiben für die angegebene Zeit bzw. solange im Archiv, bis das Archiv das festgelegte Größenlimit erreicht hat. Wenn diese Einstellungen erfüllt sind, beginnt das System damit, alte Aufzeichnungen im Archiv zu überschreiben.
Der Archiv-Zeitplan bestimmt darüber, wie oft und zu welchen Zeiten Archivierungen vorgenommen werden.
Die Bilder pro Sekunde bestimmen über die Größe der Daten in den Datenbanken.
Für eine effektive Archivierung Ihrer Aufzeichnungen müssen Sie alle der Parameter passend zueinander konfigurieren. Das bedeutet, dass die Speicherzeit des nächsten Archivs stets länger sein muss als die Speicherzeit des aktuellen Archivs bzw. der aktuellen Aufzeichnungsdatenbank. Der Grund dafür ist, dass die Zahl der Speichertage, die für ein Archiv angegeben sind, alle Speicherzeiten beinhaltet, die früher im Prozess angegeben wurden. Außerdem muss die Archivierung in kürzeren Abständen erfolgen als die Speicherzeit; ansonsten drohen Datenverluste. Wenn Sie eine Speicherzeit von 24 Stunden eingerichtet haben, werden alle Daten gelöscht, die älter als 24 Stunden sind. Wenn Sie Ihre Daten stets sicher ins nächste Archiv verschieben wollen, müssen Sie die Archivierung häufiger als einmal alle 24 Stunden ausführen.
Beispiel: Diese Speicher (Abbildung links) weisen eine Speicherzeit von 4 Tagen, das folgende Archiv (Abbildung rechts) eine Speicherzeit von 10 Tagen auf. Die Archivierung wurde so konfiguriert, dass sie jeden Tag um 10:30 Uhr stattfindet, sodass Archivierungen häufiger vorgenommen werden als die Speicherzeit lang ist.
Außerdem können Sie die Archivierung mithilfe von Regeln und Ereignissen steuern.